Durch Crowdfunding für Immobilien können Privatanleger ab kleinen Beträgen online direkt in Immobilienprojekte investieren und erhalten hierfür eine hohe Rendite.
Diese neue Anlagemöglichkeit erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit bei deutschen Anlegern. Laut Für-Gründer.de wurde 2015 bereits nach 9 Monaten das Investitionsvolumen für Immobilienprojekte im Vergleich zum Vorjahr übertroffen.
Dies liegt zum einen daran, dass Anleger aufgrund der derzeitigen niedrigen Zinsen nach alternativen Investments suchen. Zum anderen wollen Anleger immer stärker selbst entscheiden, wie und wo sie ihr Geld anlegen und das Internet öffnet hierbei neue Türen. Hinzu kommt, dass Sachwertinvestitionen wie Immobilien bei den Deutschen besonders beliebt sind. Crowdfunding für Immobilien greift genau diese Punkte auf.
Derzeit sind hauptsächlich Neubauprojekte auf dem Crowdfunding Markt. Daher wollen wir Anlegern einige Tipps speziell zu diesem Thema geben.
Wie genau Crowdfunding für Immobilien funktioniert, wird in diesem Video genauer erklärt: Video
Anleger Tipp #1 Chancen und Risiken einschätzen
Crowdfunding für Immobilien bietet Anlegern hohe Renditen. Auch wenn Immobilieninvestitionen als relativ sicher gelten, besteht im Fall eines Projektmisserfolges in den schlimmsten Fällen das Risiko eines Totalverlustes.
Um das Risiko einschätzen zu können, benötigen Anleger ausreichende Informationen über die Projekte und Plattformbetreiber. Darauf wollen wir näher eingehen.
Anleger Tipp #2 Professionalität der Plattformbetreiber
Die Zahl der Plattformbetreiber wird aufgrund der steigenden Popularität für das Thema Crowdfunding in 2016 voraussichtlich steigen. Daher sollten Anleger darauf achten, wer hinter den Plattformen steckt:
- Erfahrung und Kompetenz der Plattformbetreiber im Immobilienbereich sind wichtig für das Angebot von professionellen Immobilienprojekten auf den Plattformen
- Des Weiteren sollte die Abwicklung des Zahlungsverkehrs über einen Treuhänder ausgeführt werden und eine sichere SSL Verschlüsselung gewährleistet sein
- Mitte 2015 wurde das Kleinanlegerschutzgesetz verabschiedet. Plattformen sind seitdem unter anderem verpflichtet neue rechtliche Rahmenbedingungen einzuhalten. So müssen sie auf ihrer Plattform und in der Werbung z.B. deutlich auf das Risiko hinweisen und Anlegern ein Vermögensinformationsblatt pro Projekt zur Verfügung stellen. Auch sind Investitionen für natürliche Personen über 10.000 Euro nicht gestattet. Mehr dazu finden Sie hier.
- Anleger sollten bei Unklarheiten eine kompetente Antwort auf ihre Fragen bekommen
Anleger Tipp #3 Externe Informationsquellen
Die Projektinhaber sollten auf den Crowdfunding Plattformen ausreichende Informationen bereitstellen, um eine Investitionsentscheidung treffen zu können. Hierzu gehören unter anderem das Exposé, Finanzkennzahlen, Referenzen des Bauträgers, Projektfortschritt und das Vermögensinformationsblatt.
Zusätzlich können sich Anleger bei weiteren Quellen informieren:
- Der Track Record kann zum Beispiel auf der Firmenwebsite, wenn vorhanden, überprüft werden. Dieser spiegelt den Erfahrungswert des Projektinhabers wider
- Jahresabschlüsse der Projektinhaber werden online im Bundesanzeiger veröffentlicht
Anleger Tipp #4 Auf den Projektfortschritt achten
Die Mindestanforderung bei Neubauprojekten sollte sein, dass eine Finanzierungsbestätigung der Bank vorliegt und dass der Ankauf des Projektes erfolgt ist. Auch sollte die Konzeption des Bauvorhabens klar und nachvollziehbar sein.
Grundsätzlich gilt, je fortgeschrittener das Projekt, desto sicherer ist der Projekterfolg. Auch die Erfahrung des Bauträgers und die Anzahl der Projekte, die er bereits erfolgreich realisiert hat, spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Anleger Tipp #6 Sich vor Ort ein Bild machen
Auch wenn viele Projektinhaber Pläne, Projektbilder und Informationen über die Lage veröffentlichen, können Anleger sich natürlich auch vor Ort ein Bild von dem Projekt machen. Dies ist nicht zwingend notwendig, aber wenn es in der Nähe liegt, bietet sich dies natürlich an.
Anleger Tipp #6 Investitionen diversifizieren
Crowdfunding für Immobilien bietet hohe Renditechancen, allerdings handelt es sich um ein Investment mit einem Risiko. Crowdfunding Projekte sollten daher nur einen Teil des Anlageportfolios darstellen. Es bietet sich an, in verschiedene Crowdfunding Projekte zu investieren, um so das Risiko auf verschiedene Immobilienprojekte zu streuen.
Fazit
Crowdfunding für Immobilien bietet Privatanlegern die Möglichkeit online und ohne Gebühren in professionelle Immobilienprojekte zu investieren. Erste Projekte wurden erfolgreich finanziert und weitere Plattformen werden in den Markt eintreten.
Crowdfunding für Immobilien ist gerade in der Niedrigzinsphase für Anleger attraktiv. Zudem kann ab kleinen Beträgen in Immobilienprojekte investiert werden.
Zukünftig wird es immer mehr Anleger geben, die unabhängig Investitionsentscheidungen treffen wollen.
Seriosität, Transparenz, ein kundenorientierter Service und eine unkomplizierte und sichere Online-Abwicklung sind für den Erfolg in dieser Branche daher unabdingbar. Nichtsdestotrotz liegt die Investitionsentscheidung bei den Anlegern, daher sollten sie sich mit den Projekten intensiv und auch unabhängig befassen und bei Unklarheiten direkt bei den Plattformbetreibern nachfragen.
Autor: Korbinian Stark